Spirulina: Wie wirksam ist die Mikroalge?
Seit Jahren gewinnt Spirulina an Beliebtheit und findet immer mehr Verwendung. Das Superfood gilt als echtes Wundermittel und wird oft als Nahrungsergänzungsmittel genutzt. Doch was genau ist Spirulina eigentlich und hält das Superfood, was es verspricht? Wir zeigen dir, wie du Spirulina verwenden kannst und worauf du bei der Zubereitung und dem Verzehr achten solltest.
Was ist Spirulina?
Einige Superfoods, wie Gojibeeren, Chia-Samen oder Leinsamen sind mittlerweile weit bekannt und
aus den meisten Küchen nicht mehr wegzudenken. Weit weniger bekannt, aber seit einiger Zeit der
neue Trend unter ernährungsbewussten Menschen ist Spirulina.
Die blau-grüne Mikroalge wird in der Regel als Nahrungsergänzungsmittel verwendet. Gewonnen
wird Spirulina aus Cyanobakterien. Diese werden umgangssprachlich auch als Blaualgen bezeichnet.
Die Hauptanbaugebiete der Spirulina liegen in tropischen und subtropischen Gewässern, v.a. stark
alkalischen Salzseen vor. Gerade in Afrika, Australien, Südostasien aber auch in Mittelamerika wird
die Spirulina aus Cyanobakterien gewonnen. Heute werden die zur Gewinnung von Spirulina
notwendigen Cyanobakterien häufig in speziell dafür vorgesehenen Aquakulturen angebaut.
Spirulina ist in verschiedenen Darreichungsformen erhältlich. Üblich ist die Nutzung von Spirulina-
pulver oder in Form von Tabletten und Kapseln. Gerade bei Tabletten oder Kapseln kann die Dosierung
aber stark variieren. Erhältlich ist Spirulina online oder in Reformhäusern.
Du erkennst Spirulina an der grünen, bzw. bläulichen Farbe. Diese sind zum einen auf das enthaltene
Chlorophyll, den grünen Blattfarbstoff zurückzuführen. Zum anderen enthält Spirulina den
Photosynthese Farbstoff Phycocyanin, welcher der Spirulina ihre Farbe gibt.
So gesund und wirksam ist Spirulina wirklich
Der Spirulina eilt der Ruf eines Wundermittels voraus. Gesundheitsfördernd und hilfreich bei der Gewichtsreduktion soll die Alge sein. Auch eine Wirksamkeit gegen diverse Krankheiten wird der Spirulina nachgesagt.
Verwendung von Spirulina beim Kochen und Backen
Ein besonderer Vorteil der Spirulina ist, dass sie als natürlicher Farbstoff und damit als natürliche Lebensmittelfarbe verwendet werden kann. Gerade beim Kochen und Backen ist Spirulina daher ein willkommenes Helferlein. Die natürliche Lebensmittelfarbe in blau oder die natürliche Lebensmittelfarbe in grün enthalten z.B. Spirulina und sorgen bei Fondant, Glasuren, Cremes und vielem mehr für satte und leuchtende Farben – und das ganz natürlich ohne künstliche Farbstoffe.
Nährwerte im Überblick
Die Wirksamkeit von Spirulina als Superfood ist bis heute nicht genau geklärt. Ein Blick auf die Nährwerte von Spirulina soll Aufschluss geben.
100 g Spirulinapulver enthält folgende Nährwerte:
- Energie: 332 kcal
- Wasser: 5 g
- Kohlenhydrate: 12,8 g
- davon Zucker: 0,1 g
- Glucose: 8 g
- Eiweiss 65,3 g
- Ballaststoffe: 6,4 g
- Fett: 0,8 g
- gesättigte Fettsäuren: 0,4 g
- Salz: 3 g
Spirulina richtig dosieren: Tipps zur täglichen Verzehrmenge
Die tägliche Verzehrmenge von Spirulina liegt etwa zwischen 1,5 g und 6 g und sollte nicht überschritten werden. Da einige Menschen allergisch auf Spirulina reagieren, sollte im Zweifel immer ärztlicher Rat eingeholt werden, bevor Spirulina verzehrt wird.
Eiweißgehalt von Spirulina
Der Proteingehalt von etwa 65 g je 100 g Spirulinapulver ist enorm. Damit handelt es sich bei Spirulina
grundsätzlich um eine gute Eiweißquelle. Allerdings liegt die tägliche Eiweißmenge, die durch den
Verzehr von Spirulina aufgenommen werden kann, deutlich unter der Tagesmenge, die ein erwachs-
ener Mensch benötigt. Im Verhältnis ist die Menge an Eiweiß sogar so gering, dass Spirulina per
Gesetz nicht als proteinreich beworben werden darf. Allerdings handelt es sich bei dem Eiweiß der
Spirulina um sehr leicht verdauliche Proteine, sodass diese grundsätzlich sehr gut vom Körper
aufgenommen und verwertet werden können. Für Vegetarier und Veganer kann Spirulina als ein
sinnvolles Supplement sein, wenn wegen des Verzichts auf tierisches Eiweiß, z.B. In Form von
Fleisch verzichtet wird,
Vitamin B12-Gehalt in Spirulina
Warum ist die Frage nach dem Vitamin B12-Gehalt der Spirulina eigentlich so wichtig?
Vitamin B12 ist für den Energiestoffwechsel des menschlichen Körper sehr relevant. Allerdings
kann der Körper das Vitamin B12 nicht selbst bilden. Also muss das Vitamin B12 durch die Nahrung
aufgenommen werden. Vor allem tierische Produkte wie Fleisch, Fisch, Eier oder Milchprodukte
enthalten das so wichtige Vitamin B12.
Ein Mangel an Vitamin B12 kann z.B. zu einer Blutarmut (Anämie) führen. Am Markt gibt es diverse
Nahrungsergänzungsmittel mit dem speziellen Zweck, die Vitamin B12 Zufuhr zu gewährleisten.
Auch einigen pflanzlichen Produkten und Nahrungsergänzungsmitteln eilt der Ruf voraus die Vitamin
B12 Zufuhr zu sichern. Auch solche Mittel, die aus Cyanobakterien gewonnen werden, d.h. auch die
Spirulina sollen Vitamin B12 enthalten. Allerdings sind die in den pflanzlichen Produkten enthaltenen
Vitamin B12-Mengen oft sehr unterschiedlich hoch. Zudem handelt es sich oft um Vitamin B12-
Analoga und nicht um das tatsächliche Vitamin B12, sodass die Wirkung für den Menschen hier nicht
gewährleistet ist. Spirulina gilt daher nicht als sichere und verlässliche Quelle für Vitamin B12-Zufuhr.
Bei den Vitamin B12-Analoga handelt es sich um sogenannte Pseudovitamine, d.h. um inaktive Vita-
mine, die für den menschlichen Körper nicht verwertbar sind.
Sind Nebenwirkungen und Allergien durch Spirulina möglich?
Spirulina kann im Rahmen einer gesunden Ernährung als Nahrungsergänzung genutzt werden. Allerdings sollte immer sichergestellt sein, dass die Spirulina aus einem unbedenklichen Anbau der Cyanobakterien gewonnen werden. Andernfalls ist es möglich, dass die Spirulina wegen belastetem Wasser im Anbaugebiet mit Schwermetallen belastet ist.
Wann sollte man auf Spirulina verzichten?
Der Verzehr von Spirulina sollte mit etwas Bedacht erfolgen, da Spirulina Wechselwirkungen mit einigen Medikamenten auslösen kann. Zudem sorgt der Verzehr von Spirulina dafür, dass Eisen stärker gebunden werden kann. Sollte es also Probleme mit der Eisenversorgung oder gar einen Eisenmangel geben, sollte der Verzehr von Spirulina unterlassen werden.
In einigen Fällen kann es auch zu Unverträglichkeiten oder Allergien kommen. Wer unter einer Phenylketonurie leidet, sollte den Verzehr von Spirulina dringend vermeiden. Spirulina enthält die Aminosäure Phenylalanin. Diese kann allergische Reaktionen bei einer Phenylketonurie auslösen.
Wie wirkt Spirulina im Körper?
Spirulina hat viele positive Wirkungen auf den Körper. Zunächst einmal ist Spirulina eine hervorragende Quelle für pflanzliches Protein und enthält alle essentiellen Aminosäuren. Darüber hinaus enthält Spirulina Chlorophyll, das dem Körper hilft Entgiftungsprozesse zu aktivieren und Schwermetalle auszuscheiden. Spirulina enthält auch eine Vielzahl von Antioxidantien und entzündungshemmenden Substanzen, wie Phycocyanin, Carotinoide und Vitamin E, die bei der Verhinderung von Zellschäden durch freie Radikale helfen können. Darüber hinaus enthält Spirulina viele wichtige Nährstoffe wie Eisen, Vitamin B12 und Omega-3-Fettsäuren, die für eine gesunde Funktion des Körpers wichtig sind. Es wurde auch gezeigt, dass Spirulina das Immunsystem stärken und eine positive Wirkung auf das Herz-Kreislauf-System haben kann, indem es den Blutdruck senkt und den Cholesterinspiegel reguliert.